Diabetes? Frag die Zuckertante - Der Podcast für Menschen mit Typ 2 Diabetes

Diabetes? Frag die Zuckertante - Der Podcast für Menschen mit Typ 2 Diabetes

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„Frau Doktor, stellen Sie sich vor, ich bin bis jetzt immer falsch behandelt worden. Ich habe in Wirklichkeit eine andere Art von Diabetes!“ So etwas höre ich immer wieder und sehr oft geht es dann um den sogenannten LADA-Diabetes und das ist eine Sonderform, die nicht immer leicht zu erkennen ist. Der LADA Diabetes ist dem Typ 1 näher als dem Typ 2, hat aber auch einiges vom Typ 2 Diabetes und da kann es am Beginn der Krankheit durchaus zu Verwechslungen kommen. Es ist sogar so, dass bis zu 10% der Menschen, die mit der Diagnose Typ 2 Diabetes herumlaufen, in Wirklichkeit so einen LADA-Diabetes haben, und deshalb macht es auch in einem Podcast für Menschen mit Typ 2 Diabetes durchaus Sinn, sich diesen LADA ein bisschen genauer anzuschauen.

Ja, herzlich Willkommen. Ich bin Dr. Susanne Pusarnig, Ärztin für Allgemeinmedizin. Ich berate und begleite Menschen mit Diabetes seit mehr als 25 Jahren und bin im Internet die Zuckertante. Bevor wir heute mit dieser Podcast Serie beginnen, lassen Sie mich einen Aufruf sagen. Ich habe nämlich eine E-Mail bekommen mit einer Frage und dieses E-Mail kam von einem Herrn, dessen Vorname mit dem Buchstaben G beginnt. G wie Georg, Mein Sohn, der war's aber nicht und ich wollte sehr gern auf dieses E-Mail antworten, habe auch eine Antwort aufgenommen und eine E-Mail geschrieben und erst zum Schluss bemerkt, dass dieser Fragesteller leider keine E-Mail Adresse angegeben hat und ohne E-Mail Adresse kann ich Ihnen Herr G. leider nicht zurückschreiben.

Sie schreiben, dass Sie meinen Podcast hören. Wenn Sie diese Folge hören, bitte melden Sie sich, schreiben Sie mir einfach noch einmal eine E-Mail über das Kontaktformular der Zuckertante oder sonst ganz einfach an ordination@pusarnig.at.

Heute wollen wir also über diesen LADA-Diabetes sprechen. Mir gegenüber hat einmal ein Betroffener etwas Lustiges gesagt, ich hab ihm diese bisschen widersprüchlichen Eigenschaften des LADA-Diabetes genau erklärt und warum beim LADA es manchmal gar nicht leicht ist, die Zuckerwerte im Griff zu behalten, warum das Hirn da so ein bisschen ruckelt, da hat er gesagt. „Das passt ja ganz gut. Mein absolut nervender Diabetes heißt also so wie diese hübschen alten, aber ziemlich klapprigen Autos.“ LADA-Diabetes, nun mit den alten Lada Autos hat es nichts zu tun und was LADA genau heißt, dazu kommen wir gleich. Ich möchte Ihnen heute als erstes erzählen, was diese LADA-Diabetes eigentlich ist. Als zweites, wie man ihn behandelt und als drittes, was die Besonderheiten sind, besonders eben bei der Behandlung und was ihn manchmal ziemlich schwierig macht für die Betroffenen. Also erste Frage, was ist dieser Lada Diabetes nun. Wir sind ja gewöhnt, dass Menschen entweder Typ 1 oder Typ 2 Diabetes haben, Sie wissen das sicher und Sie wissen sicher auch, dass es in etwa 9 bis zehnmal so viele Menschen mit Typ 2 Diabetes gibt wie mit Typ 1 Diabetes. Und Typ 1 Diabetes braucht sofort Insulin. Typ 2 kann mit allen möglichen Lebensstilmaßnahmen, vielen verschiedenen Tabletten, eventuell Insulin oder auch mit diesen neueren GLP1-Analoga Spritzen behandelt werden. So weit, so gut.

Dieses LADA ist eine Abkürzung, man schreibt es großes L großes A großes weiches D, großes A. Also wirklich wie das Auto nur eben in Großbuchstaben. Und diese 4 Buchstaben des LADA sind eine Abkürzung für eine englische Bezeichnung dieses Diabetes Typs und man kann es auf zweierlei Weise interpretieren. Das, was ich gewöhnt bin seit Jahrzehnten, ist „Late onset Autoimmune Diabetes oft he Adults“. Das heißt so viel wie „spät auftretender Autoimmun-Diabetes der Erwachsenen.“ Man kann aber auch sagen für L nicht „Late onset“, sondern „Latent“, also „Latenter Autoimmun Diabetes der Erwachsenen“ und das finde ich eigentlich treffender.

Nur so nebenbei. Es gibt auch nicht „nur“ Typ 1 und Typ 2 und LADA. Es gibt noch viele andere Diabetesformen, aber die sind alle zusammen so selten, dass sie viel weniger als ein Prozent aller Betroffenen ausmachen, und das sind wirklich Spezialfälle. Zurück zum LADA-Diabetes. Der LADA-Diabetes ist nicht so häufig wie der Typ 2. Und er ist auch nicht so häufig wie der Typ 1. Er ist seltener, aber immerhin kommt es immer wieder vor, dass Menschen denken, sie hätten Typ 2 Diabetes und in Wirklichkeit ists ein LADA. Manche Studien sprechen davon, dass bis zu 10% der Menschen, die als Typ 2 Diabetiker behandelt werden, in Wirklichkeit LADA-Diabetes haben. Ich hab gesagt, dieser LADA-Diabetes hat sowohl Eigenschaften vom Typ 1 als auch vom Typ 2 Diabetes. So ähnlich wie Typ 1.

Bei Typ 1 Diabetes finden wir im Blut sehr oft Autoantikörper, also Abwehrstoffe, die der Körper selbst produziert und die die Betazellen in der Bauchspeicheldrüse schädigen und manchmal auch zerstören. Jene Zellen, die eben das Insulin produzieren. Da gibt es verschiedene Autoantikörper und Menschen mit Typ 1 Diabetes haben meistens mehrere davon. Menschen mit LADA-Diabetes haben meistens nur einen Antikörper und der eine ist sehr häufig der GAD, der GAD-Antikörper und. Den kann man im Blut messen. Und der kann auch mehr oder weniger sein im Blut. Der kann also wenig ausgeprägt sein oder stärker ausgeprägt. So ähnlich wie Typ 2 Diabetes.

Menschen mit LADA-Diabetes haben oft auch - so wie oft auch die Typ 2 Diabetiker - erhöhten Blutdruck, erhöhte Fettsäuren-Werte im Blut und sie können auch Insulinresistenz haben. Von daher schaut es dann also eher aus wie bei Typ 2 Diabetes. Menschen, die einen LADA bekommen, sind meistens schon über 30 Jahre alt. Und deshalb denkt man oft am Anfang, wenn man so einen Patienten sieht, nicht an eine Sonderform des Diabetes, denn je älter ein Mensch wird, desto wahrscheinlicher ist es, dass dieser Diabetes ein Typ 2 Diabetes ist. Da gibt es Ausnahmen. Typ 1 tritt meistens im Kinder und Jugendalter auf, aber er kann während des ganzen Lebens auch einmal auftreten. Es wird halt immer seltener. Also Menschen mit LADA-Diabetes sind meistens über 30 Jahre alt.

Sie haben meistens ein normales Körpergewicht, manche sind ein bisschen übergewichtig. Im Labor sind sie eben sehr oft positiv auf diese GAD-Antikörper. GAD steht übrigens für Glutamat-Decarboxylase-Antikörper, egal. Sie haben manchmal schon bei der Diagnose einen leicht erhöhten Blutdruck oder auch schon ein erhöhtes Cholesterin. Vor allem das „böse“ Cholesterin, das LDL. Und Sie hören schon, ich sag da die ganze Zeit meistens oder manchmal. Es ist also nicht so einfach, es gibt nicht den einen Laborwert, der mir sagt, das ist dieser LADA-Diabetes, da muss man sich die ganze Situation anschauen, natürlich das HbA1c, den Langzeitwert dann - da ja auch Insulinresistenz eine Rolle spielen kann - wäre es gut den HOMA-Index zu bestimmen als Maß für die Insulinresistenz. Ein Laborwert, der in Österreich von allen Krankenkassen bezahlt wird. Und es ist auch gut, sich entweder einen Insulinwert anzuschauen im nüchternen Blut, also wieviel selbst produziertes Insulin schwimmt darum, oder eben das C-Peptid, das auch darüber Auskunft gibt, wieviel Insulin dieser Körper produzieren kann.

Bei älteren Menschen über 45 Jahre wird der LADA-Diabetes dreimal so häufig diagnostiziert wie Typ 1. Beides ist selten. Typ 2 ist viel, viel häufiger. Also das sind Menschen, die beim Beginn des Diabetes meistens eher so wie ein Typ 2 ausschauen und wo auch die Zuckerwerte nicht so schnell so entsetzlich hoch werden wie die bei Typ 1. Und das führt dann schon zum zweiten Punkt. Wie behandelt man nun diesen LADA-Diabetes ? Und da ist halt wie immer am wichtigsten, dass die Betroffenen eine möglichst gute Diabeteseinstellung haben und beim LADA-Diabetes ist auch so ziemlich alles erlaubt.

Die allermeisten Menschen mit LADA brauchen zumindestens am Anfang kein Insulin. Die allermeisten Menschen mit LADA Diabetes brauchen zumindestens in den ersten 6 Monaten gar kein Insulin. Und wenn da jemand kommt und das erste Mal erhöhte Zuckerwerte hat, dann beginnt man ganz normal, wie man auch bei Typ 2 Diabetes behandelt, mit Aufklärung, mit einem Gespräch. Man schaut sich an, wie lebt dieser Mensch, wie bewegt er sich, wieviel Stress hat er im Leben und natürlich auch, was ist er oder sie denn gewohnt zu essen und dann geht man in die Beratung und schaut, was kann man denn da verbessern, was kann man denn Diabetes-gerechter gestalten, natürlich vor allem bei der Ernährung, aber auch bei der Bewegung und beim Stress Management. Und dann kann man durchaus auch mit einigen verschiedenen Tabletten beginnen zu behandeln, wenn man die GAD-Antikörper hat, dann kann man ja schauen, sind die hoch oder weniger hoch. Je höher die sind, desto schneller wird dieser Mensch Insulin brauchen, weil desto schneller werden seine Insulin produzierenden Zellen geschädigt und man hat so dafür auch an eben ein Maß. Wieviel Insulin hat er denn, C-Peptid oder HOMA-Index und wenn halt das Insulin im Blut immer weniger und weniger wird bei den Blutabnahmen, dann ist es auch immer ein Indiz dazu, dass es besser ist dem Menschen das Hormon zu geben, das ihm Fehlt, nämlich das Insulin. Wenn aber noch genug Insulin da ist und oder auch diese Antikörper, wenn man es überhaupt bestimmt, nicht allzu hoch sind, dann kann man oft am Anfang mit Tabletten arbeiten oder grad, wenn auch ein bisschen Übergewicht eine Rolle spielt, mit den neueren Medikamenten, die man spritzt, die GLP1- Analoga, die also die Funktion von Darmhormon nachahmen, das Trulicity, das Victoza, Ozempic oder man nimmt als Tabletten eben ein Metformin, einen DPP 4 Hemmer, ein Sitagliptin, Januvia, ein Alogliptin, ein Trajenta, irgend so etwas und dann muss man eben schauen wie es läuft, denn LADA-Diabetes kann ganz ganz verschieden verlaufen und ob jemand Insulin braucht, das ist nicht vorhersehbar. Es gibt nur ein paar Zahlen zur Häufigkeit. Wenn jemand bei der Diagnose mit LADA jünger als 45 Jahre war, dann brauchen von diesen Betroffenen circa 70% irgendwann im Lauf des Lebens Insulin. Dann geht es mit den Tabletten einfach nicht mehr. Aber 30% von denen kommen halt auch auf Dauer ohne Insulin aus.

Wenn jemand älter als 45 Jahre bei der Diagnose war, dann werden nur mehr 40% Insulinpflichtig. Ganz häufig ist es beim LADA so: Je später man drauf kommt, je älter der Mensch bei der Diagnose ist, desto langsamer ist der ganze Autoimmunprozess und desto seltener werden diese Menschen Insulin brauchen, desto wenn Sie so wollen, sanfter verläuft oft die Krankheit, aber das sind lauter Dinge, auf die man sich nicht verlassen kann. Und wenn Sie als Einzelner davon betroffen sind, ist es vielleicht nett zu hören, dass circa die Hälfte der Menschen gar kein Insulin brauchen. Sie würden gerne wissen, gehöre ich zu der Hälfte, die Insulin braucht, oder zur anderen Hälfte, die ohne Insulin auskommt, und das kann Ihnen niemand vorhersagen. Wie immer ist es so, je schlanker jemand ist bei der Entdeckung, je mehr man sich bewegt, je gesünder man leb wenn dann die Diagnose gestellt wird, dann ist es etwas wahrscheinlicher, dass man Insulin braucht.

Weil eben jetzt die Diagnose gestellt wird. Und wenn derselbe Mensch aber übergewichtig wäre, ungesund isst, dann wäre es wahrscheinlich schon ein bisschen früher aufgetreten und dann hätte der eben mit besserem, gesünderem Lebensstil noch einiges erreichen können. Und das fällt weg, wenn man ohnehin schon sehr gesund lebt und schlank ist und beweglich ist, wenn die Diagnose kommt. Also es ist kompliziert. Es ist wie immer sehr, sehr vielfältig. Es ist wichtig, dass Betroffene selber gut auf sich schauen, auch dass Ärzte genau hinschauen, dass man wirklich schaut bei dem, der der Tür reinkommt, wie geht es ihm oder ihr denn wie ist er von der Energie her, wie lebhaft ist er, was erzählt er über Müdigkeit, über allgemeine Beschwerden, dass man wirklich hinspürt zu Leuten, um eben den optimalen Zeitpunkt für das Insulin wirklich zu erwischen.

Denn etwas ist wichtig beim LADA, da er ja auch durchaus verwandt ist mit Typ 1 Diabetes. Wenn Menschen dann wirklich Insulin brauchen, kann das relativ schnell gehen, das kann auch wirklich unangenehm werden, das heißt, wenn jemand weiß, ich habe LADA-Diabetes, ich behandle meinen Diabetes derzeit noch mit Tabletten, dann muss der Mensch einfach wissen, wenn die Zuckerwerte ansteigen, kann das ein Anzeichen sein, dass meine Drüse es jetzt einfach nicht mehr schafft, genug Insulin für mich zu machen und dass ich ziemlich schnell dieses lebenswichtiges Hormon von außen brauch, sprich dass ich es gespritzt brauche. Und es ist da ganz wichtig, dass man nicht zu lange herumzipfelt, dass man nicht beginnt zu verhandeln, zum Beispiel mit Ärzten drüber zu reden, dass man sagt, ja, aber gibt es nicht noch andere Tabletten, und ich mag noch 3 Monate warten und dann geht man gar nicht zur Blutabnahme, weil man es weiter rausschieben will, und dann wartet man noch ein paar Monate. Gerade mit LADA, machen Sie sowas bitte nicht, denn es kann relativ schnell soweit sein, dass der Stoffwechsel entgleist, dass die Zuckerwerte höher und höher werden und. Dass die Drüse einfach nicht mehr genug Insulin herstellen und abgeben kann. Und dann brauchen Sie auch als Mensch mit LADA-Diabetes sehr schnell Insulin.

Auch da ist es dann völlig verschieden, wieviel Insulin man braucht. Viele Menschen mit Insulin werden dann mit einer relativ kleinen Menge einmal am Tag gespritzt das Auslangen finden. Für die wird möglicherweise auch das kommende Insulin, das man nur mehr einmal in der Woche spritzen muss, sehr, sehr interessant. Andere werden recht schnell eine volle Insulintherapie brauchen, also auch zu jedem Essen genau richtig ausgerechnet entsprechend vieles schnelles Insulin. Noch einmal, es ist wichtig, auch wenn ein LADA-Diabetes jahrelang gut mit Tabletten gelaufen ist, dass man weiß, es kann recht schnell gehen, dass man Insulin braucht und vor allem, wenn man merkt, dass man immer müder wird, sich schlechter fühlt, vielleicht auch Gewicht abnimmt, was man sich eigentlich vom Essen her nicht so ganz erklären kann, dass man viel Durst hat, viel Harn hat: häufiger den Zucker messen, rechtzeitig zum Doktor gehen und bitte schnell das Insulin akzeptieren und das dann aber schon eigentlich am besten zusammen mit einem Spezialisten für Diabetes in einer Diabetesambulanz. Die Besonderheiten der Insulintherapie bei LADA-Diabetes die sind auch ein wichtiger Teil.in diesem Podcast. Einerseits Insulintherapie ist Insulintherapie, da sind die Prinzipien immer dieselben und bei vielen Menschen auch mit LADA funktioniert es genauso gut wie bei Typ 1. Bei manchen Menschen ist es schwieriger, absurderweise, gerade weil sie noch eigenes Insulin produzieren, aber nicht mehr regelmäßig, das heißt, manchmal steuert die Bauchspeicheldrüse was bei, mal mehr mal weniger, und das macht es schwierig mit dem dazu Spritzen und da kann schon sein, dass ein LADA-Diabetes einmal recht wackelig reagiert, Menschen auch eher zur Unterzuckerung und zu Hypos neigen. Und dass man sehr behutsam bei der Insulineinstellung vorgehen muss und auf gar keinen Fall gar keinen Fall zu viel Insulin geben darf.

Aber das ist dann schon eigentlich alles Sache der Ärzte. Sie sollen nur wissen, ja, es kann ein bisschen holprig sein, es kann ein bisschen stottern, so wie das die alten Lada Autos auch oft getan haben und Sie brauchen da einfach jemanden, der Siegut begleitet. Als allerletztes mag ich noch was dazu sagen zu dieser Beschwerde, die ich da oft höre und die ich auch oft auf Facebook zum Beispiel lese. Helle Empörung: „Ich wurde jahrelang ganz falsch behandelt. Mein Doktor hat mich falsch diagnostiziert als Typ 2. Ich bin doch in Wirklichkeit ein LADA!“ Zuerst einmal: Die Diagnose Lader ist eine Bezeichnung. Es ist letzten Endes eine Einteilung, die es uns Ärzten leichter macht, mit verschiedenen Patienten mit Diabetes umzugehen.

Eine Bezeichnung, ja, die sich nach dem Wesen der Krankheit richtet, aber gerade am Anfang kann man den LADA vom typischen Typ 2 Diabetes oft gar nicht unterscheiden und am Anfang macht es ja eigentlich auch keinen Unterschied, weil am Anfang ja sehr oft gesundes Essen, Bewegung, weniger Stress und Medikamente sehr, sehr gut funktionieren. Wenn man dann aber merkt, dass Sachen nicht funktionieren - zum Beispiel, man bekommt ein Medikament, es wirkt relativ kurze Zeit ganz gut, paar Wochen, 2, 3 Monate, dann steigen die Zuckerwerte schon wieder, dann wird das Medikament gewechselt, wenn man irgendwie das Gefühl hat, also so richtig befriedigend ist das Ganze nicht. Dann ist es durchaus gescheit, sich einmal zu überlegen, ist das überhaupt ein klarer Typ 2 Diabetes, was ich da hab? Aber vor allem auch dann, wenn man sich schlecht fühlt, wenn man sich dauernd kraftlos, ausgelaugt, müde fühlt. Ja, ich weiß, das gibt es in unserem Leben mit den vielen Anforderungen natürlich auch ganz ohne Diabetes, dass man einfach erschöpft ist vom eigenen Leben.

Und das muss nicht immer von der Krankheit sein. Aber wenn man so eine Krankheit wie Diabetes hat, sollte man halt doch immer schauen, ob es nicht damit in Zusammenhang ist. Denn es kommt schon vor, dass man mit Tabletten halbwegs eine gute Zuckereinstellung zusammenbringt, vielleicht nicht wirklich eine Ideale, aber doch eine relativ gute Einstellung. Dass aber Menschen sich trotzdem nie richtig wohl fühlen und dass die, wenn sie dann Insulin bekommen, aufatmen und oft innerhalb von Tagen und Tagen oder ein bis 2 Wochen sagen, ja, jetzt bin ich wieder wie früher. Weil Insulin ist halt ein Hormon, das noch viel, viel mehr im Körper tut, Gutes tut als nur den Zucker zu senken.

Und oft brauchen Menschen schon die Unterstützung von Insulin beim LADA-Diabetes, wenn die Zuckerweite noch gar nicht so schlecht sind. Also aufmerksam sein, einmal lieber zu häufig, zu oft als zu wenig den Laborwert bestimmen lassen. Alle Laborwerte, die da in Frage kommen, draufschauen, habe ich möglicherweise eine Sonderform? Es ist immer noch selten, das heißt die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass Sie auch bei der Laborkontrolle dann die Auskunft bekommen, nein nein das passt schon, sie haben Typ 2 Diabetes, aber das ist halt etwas was man wirklich einmal anschauen und nicht übersehen sollte. Und das ist etwas, worüber Sie Ihren Arzt wirklich bitten können und schauen können, dass da bei Ihnen nachgeschaut wird.

Also zusammenfassend LADA-Diabetes beginnt meistens recht harmlos, eher wie ein Typ 2, aber innen drin im Körper gibt es Abläufe, die eher wie bei Typ 1 Diabetes sind, der Verlauf ist verschieden, circa der Hälfte der Menschen mit LADA-Diabetes braucht mit zeitlebens nur Medikamente.

Die andere Hälfte doch dass man Insulin bald braucht, oft schon innerhalb der ersten paar Jahre mit LADA Diabetes, das ist wahrscheinlicher, wenn man schlank ist, wenn man beweglich ist, sportlich ist und wenn man unter 45 Jahre alt war bei der Diagnose. Aber auch wenn man übergewichtig ist und sich wenig bewegt und älter ist bei der Diagnose, kann es trotzdem dazu kommen, dass man Insulin braucht. Wichtig ist, dass man die Anzeichen nicht übersieht, dass man dringend Insulin braucht. Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Gewichtsabnahme, viel Durst, häufiges Urinieren, dass man da aufmerksam bleibt.

Und ich hoffe, ich habe Ihnen jetzt nicht zu viel Angst gemacht. Wenn Sie Fragen dazu haben, schreiben Sie mir gerne eine Frage, beantworte ich gern auch kostenlos, dann schauen Sie mal in unserem Diabetesclub, da haben wir alle 14 Tage live Sprechstunden und das eignet sich sehr gut dazu, so allgemeine Dinge zu besprechen, in viel mehr Ruhe und direkt mit Ihnen im Gespräch. Wenn Sie mögen, schauen Sie auf die www.zuckertante.at/klub und tragen sich einmal in einem Probemonat ein, das endet nach einem Monat automatisch. Und meistens erst viel später, weil im Moment verwalte ich selber. Ich habe im Moment gerade wieder keine Assistentin und da kann es oder ist es meistens so, dass ich das nicht jedes Monat schaffe, die Leute zu fragen, ob sie dann in ein Abo gehen wollen. Auf jeden Fall, es wird Ihnen nichts automatisch abgebucht, ich brauche nur einmal, damit Sie in den Club rein können, damit das ganze Management mit Passwort und geschützten Bereich usw funktioniert, müssen Sie durch unser Bezahlsystem und deshalb muss ich für dieses Probemonat 7€ verlangen. Das war's für heute. Ich würd mich freuen, von Ihnen zu lesen, Sie vielleicht im Klub zu treffen. Ich freu mich über Mails, über Fragen, ich schau auch im Sommer rein, nicht so häufig wie unterm Arbeitsjahr, aber doch immer wieder.

Wenn sie länger als eine Woche von mir gar keine Antwort bekommen, dann bitte schreiben Sie mir noch einmal. Manchmal verschwinden Mails im Spam Ordner und ich überseh es. Ich hab auch viel zu tun, ich komm auch nicht immer zu allem dazu, dann schreiben Sie mir gerne ein zweites Mal und trauen Sie sich. Ich freue mich drüber und warte auf Ihre Rückmeldungen.

Die Zuckertante grüßt und wünscht allzeit gute Werte.

Über diesen Podcast

Was genau sagt der HbA1c-Wert? Darf ich zu Weihnachten auch mal ein Plätzchen
mehr essen? Wie wirkt sich Stress aus auf meine Zuckerwerte? Was mache ich bei Überzucker und Unterzucker?

Im Podcast der Zuckertante gibt es Geschichten und viele Informationen für Neulinge und auch für die erfahrenen Diabetiker ist immer etwas dabei

Mein Name ist Dr. Susanne Pusarnig, ich bin Ärztin für Allgemeinmedizin und im Internet "die Zuckertante". Ich begleite, berate und betreue Menschen mit Typ 2 Diabetes seit über 25 Jahren. Übers Internet und hier im Podcast kann ich viele Menschen erreichen, Angst vor Diabetes nehmen und alles was man als Diabetiker wissen sollte, verständnisvoll und humorvoll weitergeben..
Dieser Podcast ersetzt keinen Arztbesuch und dient rein zur Information und Aufklärung.

Noch viel mehr Informationen finden Sie auf meiner Webseite
www.zuckertante.at

von und mit Dr. Susanne Pusarnig

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